Stadtkreis München und Landkreis Fürstenfeldbruck neue FSME-Risikogebiete


Die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) wird durch das FSME-Virus verursacht, welches vor allem durch den Biss der Zecke übertragen wird. Zecken halten sich überwiegend in Wäldern, hohem Gras und Gebüsch sowie losem Laub auf. Häufiger als FSME-Viren werden jedoch die Bakterien Borrelien mit einem Zeckenbiss übertragen, welche Verursacher der Lyme Borreliose sind.

In den Verbreitungsgebieten Deutschlands, zu denen neuerdings auch der Stadtkreis München und der Landkreis Fürstenfeldbruck zählen, sind 0,1-5% der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Vor allem im Frühjahr und Sommer tritt die Erkrankung verstärkt auf. Bei milder Wetterlage je nach Aktivität der Zecken auch im Winter. Der Erkrankungsverlauf ist gekennzeichnet durch eine erste Phase mit grippeähnlichen Symptomen, einem anschließenden symptomfreien Intervall und anschließender neurologischer Manifestation in Form von Meningitis, Encephalitis oder Myelitis. Ein Großteil der Erkrankungen bleibt jedoch asymptomatisch oder die neurologische Manifestation bleibt aus (70-95%). Bei schweren Erkrankungen besteht insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr bleibender neurologischer Schäden.

Mit Hilfe des simultanen Nachweises von virusspezifischen IgM- und IgG-Antikörpern in Serum oder Nervenwasser ab der zweiten Krankheitshälfte kann die Diagnose gestellt werden. Bei geimpften Personen ist insbesondere der Nachweis eines Anstiegs der virusspezifischen IgG-Antikörper von Bedeutung. Eine stark ausgeprägte Antikörper-Kreuzreaktivität mit anderen Flaviviren (Gelbfieber-Virus, Dengue-Virus, Japanisches Enzephalitis-Virus, West-Nil-Virus) ist bei der Interpretation der serologischen Befunde zu berücksichtigen.

Ein vollständiger Impfschutz ist in der Regel nach drei Impfungen im Abstand von 2-12 Wochen und 5-12 Monaten erreicht. Dieser Schutz hält dann für etwa drei Jahre. Bereits nach der Zweitimpfung besteht bei 98% der Geimpften ein Schutz, der allerdings nur ein Jahr anhält. Zur Beurteilung, ob eine Auffrischimpfung erforderlich ist, wird die serologische Testung im Regelfall nicht empfohlen. Das liegt daran, dass bisher kein Schwellenwert eines Antikörpertiters definiert ist, ab dem noch ein Impfschutz besteht. Die Auffrischimpfungen sollten daher nach Angaben der Fachinformation durchgeführt werden.

Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden. Darüber gilt es insbesondere in Risikogebieten verstärkt aufzuklären.




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